Aminosäuren und ihre Funktionen in unserem Körper

Wie ihr schon in unseren letzten Artikeln (hier und hier) erfahren habt, arbeitet unser Körper mit 20 Aminosäuren, von denen 8 essentiell, also lebensnotwendig, sind. Um deren Bedeutung besser zu verstehen, möchten wir euch deren Aufgaben näher bringen

 

Die 8 essentiellen Aminosäuren und ihre Aufgaben
  • L-Isoleucin und L-Leucin (BCAA*): Stoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion, Muskelarbeit
  • L-Valin (BCAA*): Stimulation der Immunabwehr
  • L-Methionin: Eiweißaufbau im Muskel, Abtransport von Fett zur Verbrennung, Immunabwehr
  • L-Lysin: Immunabwehr, Zellerneuerung, Fettverbrennung, Energiegewinnung
  • L-Tryptophan: Anregung der Melatonin/Serotonin Produktion = Stressregulation, Immunabwehr
  • L-Phenylalanin: Basis von Glücksbotenstoffen
  • L-Thyreonin: Zellstoffwechsel, Schlüsselstoff für gute Durchblutung von Herz, Gehirn und Körper

(*Branched-Chain Amino Acids)

 

Erhöhter Bedarf und seine Folgen

Ein erhöhter Bedarf an Aminosäuren entsteht bei lang anhaltender körperlicher Belastung und daraus resultierenden Kohlenhydratmangel. Diesen Mangel schwächt unser Körper durch die Nutzung anderer Energiequellen ab:

Um den Abfall des Blutzuckers und der Leistung entgegen zu wirken, baut die Leber Kohlenhydrate aus Aminosäuren auf. Dafür nutzt unser Körper vor allem die verzweigtkettigen Aminosäuren = Branched-Chain Amino Acids BCAA (Leucin, Isoleucin und Valin). Die BCAAs bezieht der Körper aus dem freien Aminosäurenpool im Blut, als auch aus dem Abbau von Muskelzellen.

Während lang anhaltender Belastungen werden auch vermehrt Fette aus dem Fettgewebe zur Energiegewinnung freigesetzt und abgebaut. Jedoch trägt der Anstieg des freien Fettsäurespiegels und die Abnahme der BCAAs im Blut wesentlich zu einer vorzeitigen Ermüdung bei Ausdauerbelastungen bei. (Stichwort: Übersäuerung)

Unter trainingswissenschaftlichen Gesichtspunkten ist die Zufuhr von Aminosäuren vor, während und nach einer Belastung sinnvoll. Natürliche, eiweißreiche Nahrungsmittel (zB: Vollei, Nüsse, Fleisch, etc.) sind zu schwer verdaulich und können somit schlecht als schnell verfügbare Eiweißquelle genutzt werden.
Messungen des Aminosäurepools im Blut ergaben, dass die Depots, besonders der verzweigtkettigen Aminosäuren, deutlich weniger entleert werden, wenn Aminosäuren genommen werden.
Zusätzlich vermindert die Gabe von Aminosäuren auch muskuläre Schmerzen aufgrund von Muskelschäden nach einer Belastung.

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