Was tun, wenn die Achillessehne schmerzt?

Gerade Sportler mit hohem Laufpensum kennen den unangenehmen Schmerz, den die Achillessehne verursachen kann. Bislang gibt es für die durch Über- und Fehlbelastung sowie Verschleißerscheinungen entstehenden Beschwerden keine einheitliche Meinung zur optimalen Behandlung. Trotzdem haben wir für dich alle Infos und Tipps, die zu einer besseren Genesung beitragen können, in diesem Beitrag zusammengefasst.

Wodurch entstehen Achillessehnenschmerzen?

Bevor wir mit den Tipps zur Behandlung der Schmerzen anfangen, sollte vielleicht zuerst geklärt werden, was überhaupt die Ursachen für die Beschwerden sind.
Wie bereits im Einstieg erwähnt, zählen vor allem Über- und Fehlbelastungen und Verschleißerscheinungen zu den Gründen für eine solche Beeinträchtigung. Weitere mögliche Ursachen sind häufig:

  • ungeeignete und alte Laufschuhe
  • ein falsches Bewegungsmuster (schlechter Laufstil)
  • ein zu hartes Training
  • übermäßiges Laufen mit Spikes
  • muskuläre Imbalance
  • voreilige Steigerung der Trainingsbelastung
  • Fußfehlstellung oder
  • keine ausreichende Regeneration.

Womit hingegen kaum einer rechnet ist die Einnahme eines Antibiotikums. Sehnenschmerzen oder sogar Sehnenrisse zählen nämlich zu den Nebenwirkungen, die durch eine Einnahme ausgelöst werden können. Daher ist es sinnvoll während der Antibiotika Einnahme und im Idealfall noch eine Woche danach keinen Sport zu treiben.

Was muss ich beachten, wenn ich erste Symptome verspüre?

Wenn du Schmerzen feststellst, dann solltest du eines auf keinen Fall machen: komplett Ruhe geben! Solltest du das machen, riskierst du innerhalb von zwei Wochen die Versteifung deiner Sehne, sowie einen Funktionsverlust deiner kinetischen Kette (= Kette von Gliedmaßen, die über Gelenke verbunden sind). Darüber hinaus wirst du feststellen, dass deine Muskelkraft nachlässt und deine Belastungsfähigkeit schwindet.
Natürlich bedeutet das jetzt nicht, dass du gleich wie vorher weiter trainieren sollst. Im Gegenteil, eine schmerzhafte Belastung sollte anfangs verringert und erste Behandlungsschritte, wie eine Eistherapie, Elektrotherapie und Schmerzgel-/Schmerzsalbentherapien, unternommen werden.
Des Weiteren sind isometrische Übungen erlaubt und sogar sinnvoll. Dabei trainierst du die Muskulatur ohne sie zu bewegen – also rein durch die Aktivierung die durch Druck oder Zug entsteht.

Wenn du in dem hier roten Bereich Schmerzen verspürst, dann hast du Probleme mit deiner Achillessehne und solltest zu einem Spezialisten.

Was tun, wenn der Schmerz etwas nachlässt?

Sobald die ersten Schritte ihre Wirkung zeigen und die Schmerzen nachlassen, kannst du anfangen die Belastung wieder langsam zu steigern. Dadurch wirst du vor allem die Funktionsfähigkeit deiner Sehne wiederherstellen. Jedoch solltest du hier unbedingt etwas beachten: Die Betonung liegt auf langsam! Daher führ die Übungen langsam und mit geringer Belastung durch. Sprünge, Sprints, ein schneller Richtungswechsel oder schnelle Stopps solltest du vermeiden.
Zudem versteht es sich auch von selbst, das Training zu pausieren oder den Trainingsumfang/die -intensität zu reduzieren, solange der Sehnenschmerz das noch nicht zu lässt. Sehnen brauchen Zeit, um ihre Stabilität und Funktionsfähigkeit wieder zu erlangen. Das kann ohne weiteres drei Monate oder sogar noch länger dauern.

Wenn du das Gefühl hast, dass du mit den anfänglichen isometrischen Übungen keine Fortschritte mehr erzielst, dann kannst du deine Übungen steigern indem du zum Beispiel an einer Stufe trainierst. Dafür stellst du dich mit dem rechten Vorfuß auf eine Treppenstufe (kann alternativ zum Beispiel auch der Absatz von einem Gehsteig sein) und winkelst den linken Fuß nach hinten an. Solltest du Probleme mit dem Gleichgewicht bekommen, dann kannst du dich natürlich auch an einem Geländer oder an einer Wand abstützen. Bei der eigentlichen Übung drückst du dann mit dem rechten Fuß nach oben und gehst somit in den Zehenstand über. Diese Position versuchst du ein paar Sekunden zu halten. Dann senkst du die Ferse bis unterhalb der Treppenstufe ab. Dadurch wird deine Wadenmuskulatur gedehnt und ist gleichzeitig angespannt.

Das machst du zweimal täglich zu jeweils 3 x 15 Sätzen, abwechselnd mit gebeugten oder mit gestreckten Knien. Bei Bedarf kannst du sie auch steigern indem du Gewichte bis hin zum Sandsack oder der Langhantel einbeziehst. Diese Kräftigung und Koordination deiner Bein-Feder-Funktion wirkt der Achillessehnenentzündung entgegen und führt somit zu einer Schmerzlinderung. Aus ersterem Grund sollten die genannten Übungen, sowie Seilspringen, diverse Hüpfübungen mit eigenem Körpergewicht auch im normalen Lauftrainingsplan nicht fehlen.

Wie würde eine professionelle Behandlung grundsätzlich aussehen?

Neben deinen persönlichen Übungen solltest du deine Schmerzen natürlich auch von Spezialisten regelmäßig kontrollieren lassen. Bei einer professionellen Therapie beginnen die Therapeuten grundsätzlich immer mit Muskelkräftigung und gehen dann in federnde Übungen über. Durch stetige Anpassung der Ausdauer wird die Sehne über die Zeit adäquat belastet, was zu einem bleibenden Erfolg führt.
Bewährt hat sich auch eine Therapieergänzung mit hochaktiven und hochdosierten Enzymen, um die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren, die Entzündungen zu minimieren und die Schwellung zu reduzieren. Essentielle Aminosäuren eignen sich hingegen dazu deine schwindende Muskelkraft zu kompensieren und somit deinen Trainingsrückstand so klein wie möglich zu halten. Eine gute und vollwertige Ernährung sollte dabei natürlich nicht vergessen werden!

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass sich Physiotherapiekissen, Balance Pads und die Black Roll (für die Waden-Sehnen-Muskulatur) nicht nur zur Therapie, sondern auch zur Prophylaxe eignen und dementsprechend auch in deinem Trainingsequipment nicht fehlen sollten.

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